Frauen in und aus Syrien

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Liebe uns Verbundene im Geiste des Freien Denkens in der arabischen Welt und andernorts

wir laden Sie herzlich ein zur nächsten Ibn Rushd Lecture, am 23. Mai um 20 Uhr, wie immer in der Lettrétage am Mehringdamm. In dieser Ibn Rushd Lecture soll es um die spezielle Situation von Frauen in und aus Syrien gehen. Salam Said und Nisreen Habib beleuchten verschiedene Aspekte dazu:

Die Situation vor 2011, Hoffnung auf Befreiung in der Revolution und Desillusionierung in den Fluchtländern

In Syrien: Wie lebten Frauen im prä-revolutionären Syrien, d.h. in der Zeit zwischen der Unabhängigkeit Syriens 1946 und dem Ausbruch der Revolution im Jahr 2011? Wie war ihre soziale und politische Situation, wodurch das Alltagsleben bestimmt, welche gesellschaftlichen Freiräume gab es oder gab es nicht?
Als die Proteste gegen autoritäre Herrschaft im Zuge der arabischen Revolutionen schließlich auch in Syrien begannen, erhofften die protestierenden Menschen Veränderungen und stritten zunächst eine lange Zeit friedlich dafür. Welche Veränderungen erhofften die Frauen für sich, waren ihre Hoffnungen anders als die der neben ihnen protestierenden Männer? Und was war ihre Rolle innerhalb der Revolution; waren sie gleichberechtigte Akteurinnen, oder kämpften sie auch darum, solche zu werden?

Aus Syrien: Die Erfahrung von Gewalt, Vertreibung und Flucht ist für jeden Menschen traumatisch. Es gibt jedoch geschlechts- und genderspezifische Unterschiede in der Auswirkung und im Erleben dieser Ereignisse, die sich in der Folge auch auf das eigene Selbstverständnis als gesellschaftliches Subjekt und Frau auswirken.. Wie ist die Situation der aus Syrien geflüchteten Frauen in Deutschland, wie wird die neue Lebensumgebung wahrgenommen und in der persönlichen Lebensgestaltung genutzt?

Dialogischer Vortrag in arabischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung.

Nisreen Habib kam nach Deutschland um über die sich ändernden Gender-Rollen syrischer geflüchteter Frauen in Deutschland zu forschen. Sie schloß 2005 ein Ingenieurstudium an der Universität von Damaskus im Bereich ‚Netzwerke und Betriebssysteme‘ ab und verließ das Land zu Beginn der bewaffneten Kämpfe, um an der Lund Universität Schweden mit dem Schwerpunkt ‚Soziale Innovation im digitalen Kontext‘ zu studieren und danach ein Diplom in Frauenstudien an der Arabischen Universität von Beirut zu machen. Dort forschte sie zur Lebensituation syrischer Familien, die seit 2011 nach Libanon geflüchtet waren.

Dr. Salam Said schloß ein Studium in Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Damaskus ab und promovierte 2010 an der Universtiät Bremen. Seit 2009 forschte sie zu arabischen Ökonomien, regionale ökonomische arabische Integration und zur politischen Ökonomie des Nahen Ostens an verschiedenen deutschen Universitäten. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Koordinatorin des in Tunis ansässigen Projekts ‚For Socially Just Development in MENA‘ der Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie publizierte zahlreiche Artikel und Beiträge in Büchern über die sozioökonomische und politische Ökonomie in Syrien sowie über die Bedeutung höherer Bildungsabschlüsse syrischer Geflüchteter.

Übersetzung: Dr Günther Orth

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