Mitglieder der Jury des Ibn Rushd Preises 2015
Mohammed Achaari
1951 geborener, marokkanischer Dichter und Schriftsteller. Achaari war jahrelang in der Gewerkschaft engagiert, in der er schließlich Führungsverantwortung übernahm. Anschließend stieg er in die Politik ein, er wirkte bei den ersten politischen Erfahrungen mit einer parlamentarischen Regierung für die linke Partei mit. Davor arbeitete er im Journalismus. Er war Präsident des marokkanischen Schriftstellerverbandes.
Von Achaari erschienen mehrere Gedichtbände, Erzählungen und Romane. Für seinen Roman „Der Bogen und der Schmetterling“ erhielt er den International Prize for Arabic Fiction 2011. Einige seiner Werke wurden in andere Sprachen übersetzt. Derzeit lebt er als freier Schriftsteller in Rabat.
Razan Ibrahim
Privatdozentin für Moderne Arabische Literatur und Literaturkritik an der Universität von Petra in Jordanien. Ihre wichtigsten Publikationen: Fantasie in der Welt des Romanautors Wasini al-Araj: Fragen über ästhetische und thematische Kreativität, Die ideologische und künstlerische Bedeutung in Wasini al-Arajs „Jamlakiyyat Arabia“; Der historische Roman zwischen Dialog und Monolog; Die Poesie des Verlusts: Die Dialektik zwischen Leben und Tod in der Dichtung von Khansa; Die Empfänglichkeit der Araber für die Moderne und Post-Moderne, Diskurs von Renaissance und Fortschritt im zeitgenössischen arabischen Roman. Daneben erschienen eine Reihe von wissenschaftlichen Essays in Fachzeitschriften, sowie zahlreiche Konferenz-, Seminar- und Presse-Beiträge.
Khaled Khalifa
Syrischer Schriftsteller und Drehbuchautor, wurde 1964 in der Stadt Aleppo geboren. Er studierte Jura an der Universität Aleppo und war Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »Alif«, einem kritischen Forum für experimentelles Schreiben. Zu Beginn der 1980er Jahre war er Mitglied des »Literarischen Forums« an der Universität Aleppo, aus dem eine Reihe wichtiger Dichter hervorging. Ende der 1980er Jahre wandte er sich von der Poesie ab und begann Romane zu schreiben. Außerdem verfasste er zahlreiche Drehbücher für Kinofilme und Fernsehserien, die von renommierten syrischen Regisseuren realisiert wurden, wie „Regenbogen“ (Qaus Qasah) und „Die Memoiren von al-Jalali“ (Sirat Al al-Jalali – Ein Portrait der Familie von Jalali), Dokumentationen, Kurzfilme, und den Spielfilm „Die Tür des Schreins“ (Bab al-Maqam). Sein erster Roman „Haris al-Khadi’a“ („Wächter des Betrugs“), wurde im Jahre 1993 veröffentlicht. Sein zweiter Roman, „Dafatir al-Qurbat“ (Die Hefte der Zigeuner) wurde von der Union der arabischen Autoren von 2000-2004 verboten. Khalifa arbeitete 13 Jahre an seinem dritten Roman „Lob des Hasses“ (Madih al-karahiya), der von einer Familie erzählt, die von der Auseinandersetzung zwischen der syrischen Regierung und der Muslimbruderschaft betroffen ist. Der Roman war auf der Shortlist des International Prize for Arabic Fiction. Als die zweite Auflage in Libanon erschien, wurde der Roman von der syrischen Regierung verboten. Sein vierter Roman „La sakakin fi matabikh hadhihi al-Madina“ (»Keine Messer in den Küchen dieser Stadt«), wurde im Jahr 2013 in Kairo veröffentlicht und gewann die Naguib Mahfouz Medaille für Literatur. Der Roman war auf der Shortlist des International Prize for Arabic Fiction 2014.
Samia Mehrez
Samia Mehrez erhielt ihren BA und MA von der American University in Kairo (AUC) und promovierte an der University of California at Los Angeles. In ihrer Dissertation legte sie den Schwerpunkt auf die Werke des ägyptischen Schriftstellers Gamal al-Ghitani. Bevor sie Dozentin an der AUC wurde, unterrichtete sie an der Cornell University New York von 1984-1990 in der Abteilung für Nahoststudien. Derzeit unterrichtet sie Moderne Arabische Literatur in arabischer Sprache und in Übersetzung sowie Kurse für Übersetzungswissenschaft und -theorie an der Fachschaft Arabische und Islamische Zivilisationen. Sie ist Gründungsdirektorin des Zentrums für Übersetzungswissenschaften der AUC und hat zahlreiche Artikel in den Bereichen moderne arabische Literatur, postkoloniale Literatur, Übersetzungswissenschaft, Gender Studies und Kulturwissenschaft veröffentlicht. Mehrez ist außerdem Autorin von „Ägyptische Schriftsteller zwischen Geschichte und Fiktion: Essays über Naguib Mahfouz, Sonallah Ibrahim und Gamal al-Ghitani“, AUC Press 1994 sowie 2005 und „Die kulturellen Kriege in Ägypten: Zwischen Politik und Praxis, Routledge 2008 und AUC Press 2010. Sie ist Herausgeberin von „Ein literarischer Atlas von Kairo: Hundert Jahre im Leben der Stadt“ und „Das literarische Leben von Kairo: Hundert Jahre im Herzen der Stadt“, in der sie die Werke zahlreicher ägyptischer Schriftsteller übersetzt, AUC Press 2010, 2011, sowie demnächst bei Dar Al-Shorouk. Derzeit arbeitet sie mit einer Gruppe von Wissenschaftlern an einem Sammelband mit dem Titel „Übersetzung, Geschlecht und die Produktion von Wissen“.
Samuel Shimon
Samuel Shimon wurde 1956 in einer assyrischen Familie in Habbaniyah/Irak geboren. Er verließ sein Land 1979, um Filmemacher in Hollywood zu werden, und ging statt dessen nach Damaskus, Amman, Beirut, Kairo, Nicosia, Aden, und Tunesien. 1985 ließ er sich in Paris nieder, wo er den kleinen Verlag Gilgamesh Editions gründete. Ende der siebziger Jahre begann er zu schreiben. 1987 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband. 1996 siedelte er nach London über, wo er zusammen mit seiner Ehefrau Margaret Obank 1998 das unabhängige Literaturmagazin »Banipal« gründete. Die dreimal im Jahr erscheinende Zeitschrift stellt durch die Publikation von Kurzgeschichten, Lyrik, Essays, Interviews, Rezensionen und Romanexzerpten in englischer Übertragung ein einzigartiges Forum für moderne arabische Literatur dar. 2003 gründete Shimon zudem das Online-Kulturjournal »Kikah« (www.kikahmagazine.com), das zugleich als digitales Podium für freien Meinungsaustausch sowie als Publikationsplattform dient. Shimon trat ebenso als Verfasser von Erzählungen und Gedichten sowie als Herausgeber von Anthologien in Erscheinung: Anthology of Arabic Poetry, 2001; „Beirut 39“ 2010. Sein Romandebüt »An Iraqi in Paris« (2005/2011; Ü: Ein Iraker in Paris) wurde ein Bestseller, er erschien in Beirut, Kairo und Casablanca und wurde ins Französische, Schwedische und Kurdische übersetzt. Im Jahr 2007 wurde Samuel Shimon vom British Booker Prize zum Präsident des International Prize for Arabic Fiction bekannt als Arab Booker ernannt. Im Januar 2016 wird sein zweiter Roman erscheinen.