Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
mit Befremden und Besorgnis verfolgen wir die heftige Kontroverse um die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Felicia Langer, die Verleumdungskampagne gegen ihre Person und den damit ausgeübten Druck auf die deutsche Regierung. Wir betrachten dies als einen Angriff auf die Meinungsfreiheit und als einen Versuch der Einschüchterung Andersdenkender.
Seit vielen Jahren setzen wir uns in Deutschland für Meinungsfreiheit und Demokratie in den arabischen Ländern ein. Dass wir unser Ziel verfolgen können, verdanken wir dem Land, in dem wir leben.
Als Anwältin kämpfte Frau Felicia Langer Jahrzehnte lang gegen die Besetzung Palästinas, Vertreibung und Unterdrückung des palästinensischen Volkes. Das Prinzip der Gerechtigkeit unter Beachtung der Beschlüsse der UNO und des Weltsicherheitsrates stand dabei stets im Vordergrund, nicht die Religion ihrer Mandanten oder die Zugehörigkeit zu einer Nation. Für ihr Engagement sind wir ihr alle sehr dankbar. Zu Recht kann sie sicher sein, mit ihrer Kritik an der Politik Israels auch dem Ansehen des israelischen Volkes zu dienen.
Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Frau Felicia Langer ist gerechtfertigt und wohlverdient und wir freuen uns über Ihre Entscheidung.
Wir gratulieren Frau Langer und hoffen, dass ihr Kampf mit Erfolg gekrönt wird und ein gerechter Friede im Nahen Osten möglich wird.
Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought
Christofstr. 5
76227 Karlsruhe
Tel.: 0049 (0) 721-1517745
Fax: 0049 (0) 721-9158750
E-Mail: contact@ibn-rushd.org
Unterzeichnet von:
– Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought
– Organisation für Menschenrechte in den arabischen Staaten/Deutschland (OMRAS-D) e.V.
– Palästinensische Gesellschaft für Menschenrechte und Rückkehrrecht-Deutschland e.V.
– Bundesverband Deutsch-Arabischer Vereine in Deutschland e.V.
– Landesverband Deutsch-Arabischer Vereine NRW e. V.
– Palästinensischer Bund Deutschland für das Rückkehrrecht e.V.