Das Phänomen des Selbsthasses in immigrantischen Kreisen

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mit Salam Kawakibi

Liebe uns Verbundene im Geiste des Freien Denkens,

der syrische Politikwissenschaftler Salam Kawakibi weilt in der nächsten Woche in Berlin – wir ergriffen die Gelegenheit beim Schopf und konnten ihn für gleich zwei Veranstaltungen gewinnen.

Die erste, ein Diwan al-Falsafa, findet am Donnerstag, den 24.Mai in der Ulme 35 statt und wird sich um das Phänomen des Selbsthasses in immigrantischen Gesellschaften drehen.

(Hier geht es zur zweiten, der Ibn Rushd Lecture über Alte und Neue Eliten in der Arabischen Welt)  

Sich selbst und die eigene Kultur zu kritisieren ist der erste Schritt zur Veränderung, zur Verbesserung, und ein notwendiges Vorgehen. Aber oft ist es nur ein kleiner Schritt, der dieses konstruktive Verhalten ins Destruktive kippen läßt – so wird die Selbstkritik zum Selbsthaß und Verachtung der eigenen Kultur.

Kein Wunder also, dass dies ein sehr empfindliches Thema innerhalb immigrantischer Gruppen oder Minderheiten in einer Gesellschaft ist. Die Selbstkritik ist der Versuch, Fehler in der eigenen Kultur und Gesellschaft anzugehen im Vertrauen darauf, dass Kultur und Gesellschaft sich positiv entwickeln können. Der Selbsthaß jedoch ist eher ein Zeichen der Resignation über der eigenen Kultur, und kann sich gar zuspitzen zu einem Profilierungswillen Einzelner, die sich mittels Verunglimpfung der Herkunftskultur persönlich von dieser im größtmöglichem Maße distanzieren wollen, um sich zugleich selbst auf diese Weise in der Ankunftsgesellschaft einen Vorteil zu verschaffen.

Ist eine solche nicht-konstruktive Kritik hilfreich oder zuträglich für eine wahrhaftige interkulturelle Kommunikation, die alle Seiten so nötig brauchen?

Worin besteht der Unterschied zwischen konstruktiver, berechtigter Selbstkritik und destruktivem Selbsthaß? Wo verläuft der schmale Grad zwischen berechtigter Selbstkritik und Selbsthaß?

Einleitender Kurzvortrag in arabischer Sprache: Salam Kawakibi 
Simultanübersetzung (ins Deutsche) Hikmat Bushnaq, Ibn Rushd Fund. Fragen und Diskussionsbeiträge sind auch in deutscher und englischer Sprache möglich und werden nach bestem Vermögen verdolmetscht.

Moderation: Raid Wahiba, Ibn Rushd Fund.

Wann? 24.Mai 2018, 19:00

Wo? Ulmenallee 35, 14050 Berlin-Westend, U-Bahn Neu-Westend (U2), Bus 104 Hessenallee, Bus M45 Kirschenallee, 15min Fußweg von der S-Bahn Westend (S42/S41)

Salam Kawakibi is a researcher in Political sciences and international relations and teaches in the Masters programme on Development and Migration at Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne. He is the director of the Paris office of the Arab Centre for Research and Policy Studies. From 2007-2017 he was Deputy Director of Arab Reform Initiative. He is the president of the Initiative for a New Syria, board member of “The Day After” association, and president of the board of trustees of Ettijahat – Independent Culture.

Kawakibi is a leading commentator on political reform in the Arab world. He writes essays, research papers and policy analyses; topics include human rights, civil society, migration, media, North-South relations, and political reform in the Arab World. He holds a DEA in Political Sciences from l’Institut d’Etudes Politiques, Aix-En-Provence, a DEA in International Relations from Aleppo University and a BA in Economy from Aleppo University. https://www.ettijahat.org/page/trustees?_lang=1

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